Donnerstag, 27. Oktober 2016
Reality sucks
prekarius, 15:30h
Ich hab endgültig die Schnauze voll. Ich werde mich heute beim Ontologischen Meldeamt aus dieser Realität auschecken. Tschüss, Wirklichkeit!
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c. fabry,
Donnerstag, 27. Oktober 2016, 16:02
Bin ja so gespannt!
Wird dann aus IM Dreadpan OM Prekarius? Gibt's hier demnächst Fantasy-Thriller?
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prekarius,
Donnerstag, 27. Oktober 2016, 17:10
Keine Ahnung
auf jeden Fall bin ich von Kopf bis Fuß auf Weltflucht eingestellt. Keinen Bock mehr auf Wirklichkeit. Ohnmächtig sich immer wieder vergewissern, dass man notwendigerweise ohnmächtig ist und immer sein wird. Nee, danke!
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prekarius,
Freitag, 28. Oktober 2016, 00:20
Fantasy-Thriller wird es wohl nicht geben...
Erstens kann ich keine Geschichten schreiben. Zweitens wäre mein Genre Gothic Horror oder Weird Fiction, bestenfalls Science Fiction, eventuell noch Whodunits oder generell Krimis, bei denen es aufs Rätsellösen ankommt und nicht auf Noir Atmosphäre, Gesellschaftskritik oder so. Aber wie gesagt, kann ich leider nicht schreiben. Vielleicht versuche ich es mir beizubringen? Wie hast du denn angefangen mit deinen Krimis, einfach drauf los?
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prekarius,
Freitag, 28. Oktober 2016, 00:28
Mit Weltflucht ist übrigens ganz trivial
Weltflucht gemeint. Das mit dem Ontologischen Meldeamt war ziemlich irreführend, denn zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden, und dabei philosophisch einigermaßen scharfsinnig zu sein, dass kriege ich im Moment gar nicht hin. "Was ist das überhaupt: die Wirklichkeit?"...damit will ich gar nicht anfangen, denn wenn man das nicht geistreich zu beantworten vermag, dann soll man die Finger von solchen Fragen lassen, sonst dümpelt man in seichten Richard-David-Precht-Gewässern und langweilt zu Tode.
Nee also ich meine mit Weltflucht eher, ich verkriech mich in meiner Wohnung und gehe nur nach draußen, wenn es unbedingt sein muss, was leider bei meinem Frustfresser-Appetit alle paar Tage ist, da ich mir nicht jeden Tag Lieferservice leisten kann und auch nicht mehr bei meinen Eltern wohne, und damit auch kein reines Hikikomori machen kann, was ich am liebsten machen würde, aber meine Eltern sind keine Japaner und würden auch total nerven und alles versauen. Also Halb-Hikikomori. Nur noch Bücher, Internet, Playstation und Musik. Eventuell mal ein Spaziergang auf dem Friedhof in der Dämmerung oder so. Die 3D-Anfass-Welt ist mir einfach im Moment zu unerträglich hässlich und Feuchte und Kälte sind auch nicht gerade meine besten Freunde.
Nee also ich meine mit Weltflucht eher, ich verkriech mich in meiner Wohnung und gehe nur nach draußen, wenn es unbedingt sein muss, was leider bei meinem Frustfresser-Appetit alle paar Tage ist, da ich mir nicht jeden Tag Lieferservice leisten kann und auch nicht mehr bei meinen Eltern wohne, und damit auch kein reines Hikikomori machen kann, was ich am liebsten machen würde, aber meine Eltern sind keine Japaner und würden auch total nerven und alles versauen. Also Halb-Hikikomori. Nur noch Bücher, Internet, Playstation und Musik. Eventuell mal ein Spaziergang auf dem Friedhof in der Dämmerung oder so. Die 3D-Anfass-Welt ist mir einfach im Moment zu unerträglich hässlich und Feuchte und Kälte sind auch nicht gerade meine besten Freunde.
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c. fabry,
Freitag, 28. Oktober 2016, 13:30
1. Wie ich dazu kam Krimis zu schreiben...
...Ich hatte einen Chef, bei dem ich immer dachte: warum bringt den eigentlich nicht endlich mal einer um? Motive gäb's genug. Ich selbst wollte das nicht tun, das war es mir nicht wert und von Gott geschenktes Leben auslöschen, das kann ich nur in meiner Phantasie - ich kann nicht einmal ein Huhn schlachten, schon das Töten von Insekten verursacht mir Schuldgefühle. Menschen zu erschießen, vergiften, zermalmen, abzustechen was auch immer ist viel zu ungeheuerlich und das natürlich zu Recht. Aber eine Geschichte zu schreiben, in der genau das passiert, verschafft eine gewisse Genugtuung. Ebenso wenn man denjenigen, die man überhaupt nicht leiden kann, die überlsten Verbrechen andichtet. Tja und dann ärgerten mich so viele Dinge, vergangene und aktuelle, die habe ich in meinem ersten Krimi auch verarbeitet. Und dann habe ich einfach weitergemacht. Der Blog mit den Kurzkrimis ist mein verzweifelter Versuch, auf die langen Krimis aufmerksam zu machen. Läuft aber schleppend.
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c. fabry,
Freitag, 28. Oktober 2016, 13:41
2. Deine Weltflucht
Das Bedürfnis, nicht mehr aus dem Haus zu gehen, vor allem bei tristem, kalten Pisswetter, ist mir durchaus vertraut. Zum Glück geht das bei mir nur selten: Die Hühner brauchen Futter und frisches Stroh, ich muss zur Arbeit und einkaufen, damit - falls nicht gerade mein Mann sich darum kümmert - vernünftiges Essen auf den Tisch kommt. Wenn ich in meiner Leckt-mich-alle-am-Arsch-einigel-Phase doch die Kurve kriege und einen langen Spaziergang mache oder Joggen gehe, geht's mir aber besser. Krafttraining und Yoga auf der Isomatte als erster Schritt in die richtige Richtung helfen auch.
"Ohnmächtig sich immer wieder vergwissern, dass man notwendigerweise ohnmächtig ist.", ist eine besonders gelungene Formulierung. Ich wünsche mir auch oft, ich könnte einfach hexen und zaubern und alles in Ordnung bringen, was mir nicht passt. Ist aber sicher besser, dass das nicht so ist. Was mich aus diesem Ohnmachtsgefühl erlöst, ist eine überschaubare Aufgabe, die mich herausfordert, aber nicht überfordert: eine neues, nettes kleines Projekt im Job, sämtliche Rosen im Garten schneiden, das riesige Wohnzimmerfenster putzen, einen Kurzkrimi verfassen...Aber wir ticken ja alle verschieden. Du spielst Playstation ich sehe fern oder höre Hörbücher und stricke. Der Effekt ist der gleiche: Kreislaufprobleme und tiefere Depressionen. Wir können die Welt nicht mal eben ändern, nur uns selbst und vielleicht ist das noch viel schwieriger.
"Ohnmächtig sich immer wieder vergwissern, dass man notwendigerweise ohnmächtig ist.", ist eine besonders gelungene Formulierung. Ich wünsche mir auch oft, ich könnte einfach hexen und zaubern und alles in Ordnung bringen, was mir nicht passt. Ist aber sicher besser, dass das nicht so ist. Was mich aus diesem Ohnmachtsgefühl erlöst, ist eine überschaubare Aufgabe, die mich herausfordert, aber nicht überfordert: eine neues, nettes kleines Projekt im Job, sämtliche Rosen im Garten schneiden, das riesige Wohnzimmerfenster putzen, einen Kurzkrimi verfassen...Aber wir ticken ja alle verschieden. Du spielst Playstation ich sehe fern oder höre Hörbücher und stricke. Der Effekt ist der gleiche: Kreislaufprobleme und tiefere Depressionen. Wir können die Welt nicht mal eben ändern, nur uns selbst und vielleicht ist das noch viel schwieriger.
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